Coatings

Beyond SurFACES – Treffen Sie John Van Antwerp 
40 Jahre Karriere voller Innovation und Partnerschaft  

In einem Gespräch mit John Van Antwerp teilte er Einblicke, die seine vierjahrzehntelange Karriere in der Auto-Lackbranche prägten. Von seinen frühen Tagen im Labor bis hin zur treibenden Kraft hinter großen technologischen Fortschritten in Farbsystemen erzählt Johns Geschichte von Chancen, Innovation und Wettbewerbsgeist – und wird Ende dieses Jahres zu Ende gehen, da John sich nach seiner beeindruckenden Karriere auf den Ruhestand vorbereitet.

Beyond SurFACES – Lernen Sie unser erfolgreiches Team kennen

Mit Leidenschaft und wissenschaftlicher Expertise entwickeln wir innovative Oberflächenlösungen, mit denen wir die Erwartungen unserer Kunden übertreffen. In unserer Serie „Beyond SurFACES“ stellen wir talentierte Personen vor, die das möglich machen. Von der Entwicklung innovativer Beschichtungen bis hin zur Schaffung nachhaltiger Lösungen – unser Gewinnerteam steht im Mittelpunkt all dessen, was wir tun. Treffen Sie John Van Antwerp und erfahren Sie mehr über seine beeindruckende vierjahrzehntelange Karriere in der Auto-Lackbranche. Möchten Sie Teil des Teams werden?

Arbeiten Sie mit uns!

Johns Karriere in der Automobilbeschichtungsbranche begann eher zufällig während seines Studiums im Chemieingenieurwesen. Eine Chance bei Inmont brachte ihn auf einen Weg, der sich über Jahrzehnte erstrecken und von großen Veränderungen in der Branche geprägt sein sollte. Als Inmont später Teil von BASF wurde, war John maßgeblich an der Entwicklung und Einführung der ersten wasserbasierten Basecoat-Technologie in Nordamerika beteiligt, darunter eine entscheidende Aufgabe in Montreal zur Unterstützung der Einführung im General Motors (GM) Werk in Sainte-Thérèse, Québec. 

In den darauffolgenden 20 Jahren übernahm John verschiedene technische Führungsrollen, bevor er 2005 ins Commercial Account Management wechselte. Dort trugen sein ausgeprägter Wettbewerbsgeist und sein Talent für den Aufbau starker Kundenbeziehungen entscheidend dazu bei, den Marktanteil von BASF bei GM North America deutlich auszubauen. Seine Laufbahn steht für Innovation, Teamarbeit und den Anspruch, immer das Beste zu liefern – was sich in zahlreichen GM Supplier of the Year- und Over Drive-Auszeichnungen widerspiegelt.

Ironischerweise gehört John zu den wenigen Mitarbeitenden, die ihre Karriere im Unternehmen begonnen haben als es noch nicht zu BASF gehörte und erst dann in den Ruhestand gehen, wenn das Unternehmen nicht mehr BASF heißen wird.

Welche Bedeutung hat der Aufbau von Vertrauen und Partnerschaften mit unseren Kunden?

Alles beginnt mit echtem Kundenfokus. Es geht darum zu verstehen, was dem Kunden wirklich wichtig ist, welche Ziele er verfolgt und wie sich das mit unseren eigenen Prioritäten verbinden lässt. Manchmal braucht es Geduld, bis sich eine Beziehung auszahlt – oft muss man zuerst investieren, um langfristiges Potenzial zu schaffen.

Wenn Kunden merken, dass sie sich auf uns verlassen können und dass wir echten Mehrwert für ihre Abläufe liefern, sind sie auch eher bereit, auf unsere Anliegen einzugehen. Vertrauen schafft Respekt – und Respekt stärkt die Zusammenarbeit.

Starke Beziehungen machen es einfacher, sich im Geschäftsalltag zu bewegen. Dabei geht es nicht nur um heute, sondern auch um nächstes Jahr oder sogar die nächsten fünf Jahre. Menschen entwickeln sich weiter, wechseln Rollen oder Unternehmen. Deshalb ist es entscheidend, Beziehungen sowohl intern als auch auf Kundenseite kontinuierlich aufzubauen und zu pflegen – das ist der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg.

Warum ist es so wichtig, den Blick auf das große Ganze zu behalten?

Die Automobilbranche ist extrem dynamisch und hat sich seit 1985, als ich angefangen habe, stark verändert. Prozesse wurden laufend weiterentwickelt, und Innovationen kommen heute schneller denn je. Gleichzeitig verläuft die Branche in Zyklen. Umso wichtiger ist es, den Markt genau zu beobachten, Umschwünge rechtzeitig zu erkennen und für die nächste Aufwärtsphase bereit zu sein.

Natürlich braucht es Maßnahmen, um schwierige Zeiten gut zu überstehen. Dabei sollte man aber nicht in Aktionismus verfallen. Genauso wenig reicht es, nur in guten Phasen erfolgreich zu sein. Entscheidend ist, unsere Kunden auch dann zuverlässig zu unterstützen, wenn der Gegenwind stärker wird. Genau so schafft man Vertrauen, hebt sich von anderen Anbietern ab und bleibt langfristig erfolgreich.

Du warst 40 Jahre lang in unterschiedlichen Phasen der Zusammenarbeit zwischen OEMs und Lieferanten aktiv.
Wie würdest du die heutige Dynamik beschreiben?

Als ich angefangen habe, hing der Erfolg bei Verhandlungen stark von persönlichen Beziehungen ab. Danach folgte eine Phase harter, intensiver Verhandlungen, in der sich die OEMs vor allem auf maximale Kostensenkungen konzentrierten – mit entsprechend hohem Druck auf die Lieferanten.

Schon bald wurde klar, dass das auf Dauer nicht funktioniert. Aus dieser Zeit heraus haben wir heute mit vielen unserer Kunden enge Partnerschaften aufgebaut, die für beide Seiten sinnvoll und nachhaltig sind. Die Technologien für Automobilbeschichtungen entwickeln sich rasant, und es braucht das gebündelte Wissen von OEMs und Lieferanten, um die besten Lösungen für die Zukunft zu finden. Diese technologische Entwicklung hat die Branche offener und kooperativer gemacht – zum Vorteil der Lieferanten, der OEMs und vor allem der Kunden, die die Fahrzeuge am Ende fahren.

Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass jedes Projekt allesentscheidend ist – wenn etwas schiefging, schien die Welt zusammenzubrechen. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, dass man sich auf ein engagiertes Team verlassen kann. Selbst wenn mal etwas schiefläuft, finden wir gemeinsam eine Lösung, immer mit Fokus auf den Kunden.

John Van Antwerp

Account Manager im Business Management Automotive Coatings North America-Team 

Welche weiteren großen Veränderungen hast du in deiner 40-jährigen Karriere erlebt?  

Das Volumen von OEM-Beschichtungen ist seit meiner Anfangszeit deutlich geschrumpft. Dafür gibt es mehrere Gründe. Als die Autohersteller ihre Werke zusammenlegten und effizienter wurden, gab es einfach weniger Produktionsstätten und Lackierereien. GM zum Beispiel hatte Mitte der 1980er Jahre noch über 30 Montagewerke in Nordamerika – heute sind es nur noch etwa die Hälfte. Außerdem wird dank neuer Techniken für Farbübertragung und umweltfreundlicher Prozesse inzwischen deutlich weniger Farbe pro Fahrzeug verwendet.

All das hat auch uns dazu gebracht, unsere Arbeitsweise anzupassen. Früher konnte man mit einem kleinen, stabilen Marktanteil in einem großen Markt gut überleben. Heute aber, bei insgesamt weniger Beschichtungen, ist der Wettbewerb härter, und man braucht einen deutlich größeren Anteil am Markt, um langfristig erfolgreich zu sein.

Du warst viele Jahre Trainer für Hockey und Lacrosse. Wie hat das dein Führungsverhalten geprägt?

Die Zeit als Hockey- und Lacrosse-Trainer hat mir gezeigt, dass Menschen sehr unterschiedlich auf Führung reagieren. Man muss den eigenen Stil an die Stärken und Bedürfnisse jedes Einzelnen anpassen und herausfinden, was sie motiviert. Diese Erfahrung hilft mir auch als Leiter großer Teams im Labor: Ich weiß, wie ich jeden Einzelnen unterstützen und motivieren kann. Mein Führungsstil ist deshalb flexibel – ich passe ihn immer an die Person an, mit der ich arbeite.

Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?

Ich würde meinem jüngeren Ich sagen: Nimm Fehler nicht so schwer. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass jedes Projekt allesentscheidend ist – wenn etwas schiefging, schien die Welt zusammenzubrechen. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, dass man sich auf ein engagiertes Team verlassen kann. Selbst wenn mal etwas schiefläuft, finden wir gemeinsam eine Lösung, immer mit Fokus auf den Kunden. Es ist wichtig, motiviert zu bleiben – aber auch die Perspektive nicht zu verlieren.

Wie hast du deine Work-Life-Balance gehalten und was sind deine Pläne für den Ruhestand?

Früher fiel es mir nicht immer leicht, die Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu finden. Das Coaching meiner Kinder hat mir geholfen, nach der Arbeit abzuschalten. Jetzt freue ich mich darauf, mehr Zeit mit meiner Frau, unseren drei Kindern und unseren sieben Enkeln in Michigan zu verbringen – sie bei ihren Sportarten zu unterstützen, Golf zu spielen und einfach für sie da zu sein.

Familie war für mich immer das Wichtigste und der Ruhestand gibt mir die Chance, das noch bewusster zu genießen. Außerdem freue ich mich darauf, mehr zu reisen und Zeit mit Freunden zu verbringen.

Was würdest du gerne hören, wenn deine Kolleginnen und Kollegen sowie deine Freundinnen und Freunde über dein Vermächtnis sprechen?

Ich hoffe, sie sagen, ich sei jeden Tag da gewesen, habe mein Bestes gegeben und die Dinge richtig angepackt. Es ist ein bisschen bittersüß, so viele Erinnerungen zurückzulassen, aber ich freue mich auch auf das nächste Kapitel. Ich bin dankbar für all die Unterstützung, das Mentoring und die Freundschaften von so vielen tollen Menschen. Vierzig Jahre sind schließlich eine lange Zeit.

Für mich war es immer wichtig, Menschen mit Respekt zu begegnen und echte Beziehungen aufzubauen. Mein größtes Vermächtnis sind meine Familie und meine Freundschaften. Gleichzeitig hoffe ich, dass ich bei BASF einen bleibenden Eindruck hinterlassen habe – indem ich zum Wachstum des Unternehmens beigetragen und ein gutes Vorbild für die nächste Generation gewesen bin.

Letzte Aktualisierung17. Dezember 2025